Flottillesegelnderweise sind wir Donnerstag mit den anderen beiden deutschen Booten weiter Richtung Norden aufgebrochen – wieder mit achterlichem Wind die schwedische Ostküste hoch und ab der Kråkelund Südtonne entlang der Tonnenwege in eine Ankerbucht an der Nordostseite der kleinen Schäreninsel Skavdö (57°33,6′ N, 016°40,35′ E). Da sich die anderen Segler anderswo verholt hatten, waren wir alleine in der kleinen Bucht, die die Autoren des Törnführers als ihren Lieblingsplatz in dieser Ecke bezeichnet haben. Den Anker auf 5 Metern vor einem Felsen fallen gelassen und den Motor abgestellt, swojte Carruthers im Halbkreis hin und her – bis auf einen Anker-Fehlalarm keine besonderen Vorkommnisse. Mit dem Zwitschern der Vögel früh aufgewacht, ging es dann Freitag weiter nach Västervik.
Auf dem Weg durch die Schären hat sich von Brüning „verschluckt“ und uns eine unbeabsichtigte Halse beschert – auch ein Pinnenpilot hat mal einen schlechten Tag. Zum Glück war keine Tonne und auch kein Felsen im Weg. Eine Stunde später sind wir (diesmal absichtlich) in die enge Durchfahrt zwischen Grönö und Spårö gehalst – das passt, das passt! Hat es dann auch…
In Västervik sind wir 2012 bei Jürgen an Bord gegangen. Dementsprechend kannten wir uns schon etwas aus und haben auch den Supermarkt wiedergefunden, in dem wir uns damals mit Lebensmitteln für unseren dreiwöchigen Törn versorgt hatten. Diesmal sind wir in der Slottsholmen-Marina an einen Schwimmsteg gegangen, der direkt vor der Stegeholms Slottsruin liegt. Servicegebäude der Marina und Café sind neu und entsprechend gepflegt. Generell liegt man hier schön und zentral. Nachdem wir in einer Bar in der Stadt Tapas gegessen hatten, genossen wir den Abend mit gekühlten Getränken dank Eiswürfeln aus dem Supermarkt.
Bei ordentlich Wind haben wir uns am Samstag 15 Seemeilen nach Norden verholt und Carruthers in Flatvarp an der Pier längsseits festgemacht. Dabei gestaltete sich das Segeln in den häufigen Böen als nervenkitzlige Angelegenheit. Am kleinen Werftanleger auf der Ostseite der Insel Stora Askö herrschte reges Treiben: Boote wurden ins Wasser gelassen und der Mast von einem Segelboot gestellt. Auf Anfrage gab es Strom für 40 Kronen, den ersten Tag kann man hier aber für lau liegen. Jeder weitere Tag würde dann 50 Kronen kosten. Außer Strom ist weiter keine Infrastruktur vorhanden, so dass man im Zweifelsfall auch nur eine Nacht als Zwischenstopp liegen bleibt.