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Auf die Plätze, fertig, los: Utö und Dalarö

Nach knapp einer Woche Zwangspause haben wir Nynäshamn verlassen und uns wieder auf in die Schären gemacht. Diesmal ging es in eine Bucht von Utö (genau genommen Utö South). Schon auf dem Weg sind wir zahlreichen (schwedischen) Booten begegnet, die alle versuchten die Partyinsel der Stockholmer rechtzeitig vor Midsommar zu erreichen. Um einen der begehrten Liegeplätze in einem der beiden Häfen zu ergattern, werden dabei unterschiedliche Taktiken angewendet: Entweder versuchen die Partywilligen einen der reservierbaren Plätze zu bekommen, oder es wird so früh morgens aufgebrochen, dass man vor 1000 im Hafen ankommt. Aber auch sich abends vor Anker auf die Lauer zu legen und morgens ganz früh in den Hafen zu fahren, ist eine beliebte Vorgehensweise. Matthias und ich hatten schon so eine Ahnung, dass uns etwas Ähnliches erwartet, da wir mit dem Hafenservice von Grinda (noch ein Partyhotspot) telefoniert hatten: „Wird es voll werden?“, „Ja, es wird sehr, sehr voll werden! Sie müssen wirklich, wirklich früh dran sein, um einen der Restplätze zu ergattern. Wir haben ein Midsommar-Event, zwar Corona-konform ohne Tanz, aber mit Gitarrenspieler im Hafen, Blumen im Haar und so.“ Das hörte sich ja irgendwie gut an, aber die Aussicht dort anzukommen und nirgendwo „parken“ zu können, hat uns dann doch abgeschreckt. Auch in Utö schon zwei Tage vorher unser Glück zu versuchen und dann dort wieder lang im Hafen zu liegen, hatten wir keine Lust.

So haben wir in der Bucht an einer SXK-Tonne festgemacht. Das durften wir auch, da Matthias vor ein paar Monaten extra dafür Mitglied im Svenska Kryssarklubben geworden ist. Die vom Verband per Post erhaltene Mitgliedsflagge haben wir dann auch ordnungsgemäß mit der Flaggenleine gehisst und eine ruhige – weil gut vertäute – Nacht verbracht.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter in das 11 Seemeilen entfernte Dalarö (ein Tätort auf der gleichnamigen Insel). Nachdem wir die Festung Dalarö Skans und die am Hang liegende, malerische kleine Siedlung passiert hatten, haben wir im Askfatshamnen festgemacht. Entweder Midsommar oder der Nähe zu Stockholm geschuldet (oder beidem), hatte sich die Atmosphäre irgendwie geändert: Der Hafen war fast voll und überall lebendiges Treiben. Schon bei der Ankunft wurden wir vom Hafenmeister und zwei Assistentinnen empfangen, die uns eine, von uns nicht bevorzugte, Box zugewiesen und die Leinen abgenommen haben („This is a perfect place.“). Zusätzlich gab es gut gemeinte Anweisungen, wie das Boot genau zu vertäuen wäre. Na ja, bei der Anmeldung im Hafenbüro waren aber alle doch irgendwie sehr nett und es sollte auch noch ganz anders kommen…