Um von Stockholm in das 20 Seemeilen südlich gelegene Smådalarö Gård zu kommen, sind wir ab Kungshamn unter Motor durch den etwa 4,5 Seemeilen langen Strömma-Kanal gefahren. Der an manchen Stellen sehr enge Kanal führte an mehreren privaten Marinas und zahlreichen, dort festgemachten Booten vorbei. Neben kleinen Schärenhäuschen und Villen war am östlichen Ufer auch eine größere Wohnsiedlung zu finden. Nachdem wir die letzte Engstelle bei Kyrkogårdsudden hinter uns gelassen hatten, sind wir erst mal bei kaum Wind durch den Baggensfjärden gefahren. Nach dem Segelsetzen – der Wind hatte aufgefrischt – weiter auf dem Weg Richtung Süden, fand eine kleine Regatta auf der Kreuz zwischen Carruthers, einer J-Yacht und einer Albin Vega statt, die aber irgendwie unentschieden ausging.
Nördlich von Smådalarö Gård den Motor aktiviert und noch eine, nur zwei Meter tiefe Engstelle in die schmale Bucht passiert, sind wir am Gästesteg vor dem Golfhotel angekommen. Eingecheckt wurde an der Rezeption. Hier gab es für einen stolzen Preis eine kleine Infobroschüre zum Hotel und eine Keycard für einen Teil des sehr gut besuchten Spa-Bereiches. Überall auf dem Hotelgelände waren Gäste mit weißen Bademänteln zu finden, die entweder Aperol Spritz tranken oder gerade auf dem Weg vom Pool zu einer der Saunen (oder umgekehrt) waren. Abends kamen – wie in den schwedischen Schären offenbar üblich – Motorboote, die von ihren Bootsführern am Steg festgemacht wurden, um ihre Insassen für ein Essen im Restaurant zu entlassen. Insgesamt eine exklusive Atmosphäre an einem schönen Ort, die wir abends in einem Loungesessel sitzend bei einem Cocktail auf uns wirken lassen haben.
Freitag ging es dann mit relativ schwachem Wind aus nördlichen Richtungen weiter auf die südöstlich von Smådalarö Gård gelegene Insel Ornö. Hier haben wir uns in die Ornö Båtvarv in der südwestlich gelegenen Bucht Brunnsviken verholt. Die kleine Werft hat einen ganz anderen, aber vergleichbar netten Charme wie Smådalarö Gård. Im Werfthafen befinden sich das Hafenkontor, ein Mini-Laden in einer Holzhütte, ein Container mit den sanitären Anlagen und ein paar kleine rote Ferienhäuschen. Der Gästesteg mit Heckbojen ist mit einer abenteuerlichen Stromversorgung ausgestattet, die dazu führte, dass die Sicherung mit vier Booten an einem Stromkasten schon überlastet war. Zum Wasser bunkern gibt es einen kilometerlangen Schlauch, der offensichtlich zu allen Plätzen hin reicht. Hafenkontor und Laden sind den ganzen Tag offen und niemand da, so dass man sich einfach selbst ein paar Sachen nehmen kann. Die Schweden zahlen mit einer App, alle anderen schreiben auf, was sie sich genommen haben und begleichen ihre Rechnung am Abend bei der Hafenmeisterin. Wir haben uns zwei Eis aus der Gefriertruhe im Hafenbüro gefischt und dies (mit dem Bootsnamen versehen) auf einem dort liegenden Schreibblock notiert. Außer uns diesmal nur Schweden am Gästesteg, die alle im Laufe des Freitags ankamen und den Samstag – wie wir – mit ihrem Boot liegen geblieben sind. Samstag gesellten sich dann noch eine große polnische Stahlyacht und ein paar weitere schwedische Boote dazu.
Sonntag im Laufe des Vormittags machten sich bis auf zwei Boote alle auf den Heimweg. Das Wochenende im Gästehafen war vermutlich für die meisten vorbei. Matthias und ich sind noch geblieben und haben die nächsten Etappen geplant. Gegen Mittag kam noch eine englische Yacht an und später ein paar neue schwedische Boote. Einen sehr schönen Abend haben wir auf eine Einladung hin mit einem schwedischen Paar auf ihrer Dehler verbracht – sehr nett.